Die Geschichte des Landgasthauses Ikenmeyer beginnt mit Josef Ikenmeyer, der am 18. Juni 1928 in Neuenheerse einen traditionellen Gasthof eröffnete. Der gebürtige Elsener (Kreis Paderborn) hatte ursprünglich Schreiner gelernt. Durch seine Ehe mit Änne Mersch (1919), der Tochter eines Gasthof- und Metzgereibesitzers, und die wirtschaftlich schweren Zeiten entschloss er sich, im Gastgewerbe tätig zu werden. Gleichzeitig mit der Gastwirtschaft eröffneten Josef und Änne einen Laden, in dem die Neuenheerser alles erwerben konnten, was man neben Lebensmitteln brauchte. Von Anfang an wurden bei Ikenmeyers auch Gäste „zur Sommerfrische“ aufgenommen. Der Pensionspreis betrug damals 2,50 Mark (bei Vollpension!). Außerdem betrieben Josef, Änne und ihre Kinder Landwirtschaft und einen Fuhr- und Postdienst zwischen Neuenheerse und dem alten Bahnhof.
Nachdem die Kriegswirren überstanden waren, gelangte das Landgasthaus Ikenmeyer zu neuer Blüte. Im Jahre 1948 tauschte der findige Gastwirt mehrere Ferkel aus eigener Haltung gegen einige Säcke Korn. Dieses Korn wiederum handelte er gegen Backsteine um, die er schließlich für den Bau eines Backofens nutzte. Noch im gleichen Jahr wurde die Bäckerei eröffnet und allein zu Sylvester 1948 wurden 3300 Brötchen und 1500 Berliner verkauft.1955 verstarb Josef Ikenmeyer und sein Sohn Franz übernahm den Familienbetrieb. Er baute 1960 die alte Scheune neben dem Haus zum neuen Einzelhandelsgeschäft und den alten Ladenraum zu einem Café um. Nachdem Franz Ikenmeyer im Jahre 1975 verstarb schloss die Bäckerei und das Geschäft wurde verpachtet. Die Gastwirtschaft jedoch wurde von seiner Frau Antonie weitergeführt.
Der Festsaal des Hauses, der bis zum Bau der Nethehalle im Jahre 1968 zu Schützenfesten und zahlreichen anderen Veranstaltungen des Ortes diente und zwischenzeitlich ungenutzt blieb, wurde Anfang 1983 wieder hergerichtet und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Heute wird das Haus in der dritten Generation von Franz Josef Ikenmeyer geführt und noch immer stehen dem Gast das Café-Restaurant und die Gastwirtschaft offen. Auch der Festsaal, als idealer Ort für Familienfeste, Vereinsversammlungen und sonstige Veranstaltungen, bietet vielseitige Möglichkeiten zum gemütlichen Beisammensein.
Doch räumliche Veränderungen und die Aufgabe des Ladens haben an einer Tradition nichts geändert: Der Name Ikenmeyer steht in der dritten Generation für Gastlichkeit, Gemütlichkeit und Genuss. Damals wie heute.